Tipps & Tricks

Nicht zu früh pflanzen:

Blumenzwiebeln kommen erst im Herbst in den Boden

Narzissenzwiebeln

In Supermärkten, Gartencentern und im Internet: die Blumenzwiebeln von Frühlingsblühern werden immer früher angeboten. Die Pflanzzeit von Narzissen oder Tulpen ist jedoch erst im Herbst. Bedeutet das, man kann doch schon früher pflanzen?

„Nein!”, macht Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek deutlich. „Es ist wichtig, dass die Bodentemperaturen dauerhaft unter dreizehn Grad liegen, bevor die Blumenzwiebeln von Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und Co. gepflanzt werden. Setzt man sie zu früh in die Erde, wachsen die Wurzeln nicht gut. Außerdem kann es sein, dass die Zwiebeln schon austreiben und im Winter erfrieren.”

Daher gilt es, sich unbedingt bis Ende September in Geduld zu üben, bevor man die Frühblüher in den Boden bringt.

Narzisse 'Glory of Lisse'

Das mag schwerfallen, denn die Blumenzwiebeln in den Regalen der Supermärkte und Gartencenter verlocken schon im Sommer zum Kauf. Dennoch sollte man sie noch nicht mit nach Hause nehmen – auch nicht, um sie dort bis zum Herbst zu lagern. Sind die Bedingungen nicht optimal, leidet die Qualität der Blumenzwiebeln.

Auch viele Webshops bieten die Frühblüher schon jetzt an. Bei fluwel.de sind Narzissen oder Tulpen schon seit Mitte Mai bestellbar und es wird tatsächlich schon sehr viel bestellt. Verschickt werden sie allerdings erst im Herbst. „Wir bleiben an diesem Punkt stur und lagern die Zwiebeln so lange bei idealen Bedingungen, bis sie Mitte September gepflanzt werden können – denn besser als bei uns sind sie nirgends aufgehoben”, betont van der Veek.

Tulipa 'Fenna'

Es lohnt sich dennoch, schon jetzt auf der Website des Niederländers zu stöbern. Das Sortiment besticht mit über 150 Tulpen, 80 Narzissen und 70 weiteren Frühblühern – einige davon absolute Besonderheiten und nur in begrenzter Stückzahl vorrätig. Die Tulipa ‘Fenna‘ beispielsweise ist in Deutschland nur selten erhältlich: eine kurzstielige Tulpe, die maximal zehn Zentimeter hoch wächst, Jahr für Jahr wieder kommt und herrlich duftet. Auch die Narzisse ‘Glory of Lisse‘ ist eine Rarität, dabei ist sie schon seit über hundert Jahren auf dem Markt. Sie fällt durch ihre edlen weißen Blütenblätter und einer Nebenkrone in Gelb-Orange auf. Weitere Infos und das gesamte Sortiment auf www.fluwel.de.

Die Eisheiligen stehen vor der Tür!

Endlich können Dahlien und Co. in die Erde

Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die Kalte Sophie – das sind die Heiligen, die schon seit Jahrhunderten ein Inbegriff für späten Frost und Kälte sind. Dabei haben die Fünf in ihrem Ursprung nichts mit dem Wetter oder dem Garten zu tun. Wieso sind sie bei Hobbygärtnern dennoch so gefürchtet?

Dahlien sind nicht winterhart

Die fünf Heiligen lebten im vierten und fünften Jahrhundert. Zwei waren katholische Bischöfe, drei gingen als christliche Märtyrer in die Geschichte ein. Aufgrund ihrer Taten wurden sie Jahrhunderte später vom Papst heiliggesprochen und erhielten Ehrentage zugewiesen: vom elften bis zum 15. Mai. Im katholischen Mittelalter waren diese Tage elementar mit dem Alltag der Menschen verknüpft – so wussten auch die Bauern ganz genau, welches Datum für welchen Heiligen steht. Über die Jahre erkannten sie, dass während der sogenannten Lostage Mitte Mai oft noch mit Spätfrösten zu rechnen war. So entstand der Begriff der „Eisheiligen”. Aus solchen Beobachtungen entwickelten sich eine Reihe von Bauernregeln, die mit gereimten Tipps durch das landwirtschaftliche Jahr führten. So heißt es beispielsweise: „Wenn’s an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert” oder auch “Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.”

Carlos van der Veek von Fluwel

Auch wenn diese Bauernregeln schon uralt sind und sich während der letzten Jahrhunderte sogar der Kalender geändert hat – vom julianischen zum gregorianischen – spielen die Eisheiligen immer noch eine wichtige Rolle. Sie bieten eine grobe Orientierung, ab wann nicht winterharte Pflanzen in den Boden gesetzt werden können. „Besonders bei Dahlien, Zantedeschia oder Anemonen hilft es, sich an diesen Tagen zu orientieren”, betont Blumenzwiebelspezialist Carlos van der Veek von Fluwel. „Wie die meisten sommerblühenden Blumenzwiebeln und Knollen sind diese Exotinnen hierzulande nicht winterhart und dürfen erst nach den letzten Spätfrösten in den Boden kommen.” Zwar variieren die klimatischen Verhältnisse von Region zu Region und auch nach den Eisheiligen kann es noch kalt werden – aber in der Regel ist ab Mitte Mai die Gefahr für Frühlingsfrost vorbei. Weitere Informationen, Pflanztipps und ein breites Sortiment an Blumenzwiebeln gibt es auf www.fluwel.de.

Über Turbane und die erste Börsenkrise der Welt

Land van Fluwel: Tulpengeschichte zum Anfassen

Tulpenfelder in Nordholland

Was haben die unwirtlichen Hochebenen Zentralasiens, die Turbane osmanischer Sultane, ein Mosaikvirus, illegaler Aktienhandel und 6.000 niederländische Gulden gemeinsam? Richtig, sie alle spielen in der spannenden und fast schon märchenhaften Geschichte der Tulpe eine entscheidende Rolle. Mit abenteuerlustigen Diplomaten und geizigen Botanikern, neugierigen Dieben und ausgefuchsten Kneipenbesitzern ist diese Geschichte aufregender als jeder Krimi. Wer mehr darüber erfahren möchte, ist im „Land van Fluwel” in Nordholland genau richtig. Denn der Themenpark entführt Groß und Klein in die faszinierende Welt der Tulpe.

Als im 16. Jahrhundert ein Teil von Kasachstan vom osmanischen Reich erobert wurde, entdeckten die Türken in den Bergen des Landes eine faszinierende Blume. Da die Form der Blüten dem traditionellen türkischen Turban ähnelten, erhielt die Neuheit den Namen „Tulipan”. Sie nahmen die Pflanze mit in ihre Heimat, wo sie von da an im großen Umfang kultiviert wurde.

Mit der Blumenzwiebelbahn durch Narzissenfelder

Ein österreichischer Diplomat schickte schließlich Zwiebeln der Frühlingsblume aus der Türkei nach Europa. Einige Jahrzehnte später – im 17. Jahrhundert – löste die Tulpe in den Niederlanden einen regelrechten „Tulpenwahn” aus. Damals war das Optionspapier der Tulpe ‘Semper Augustus’ im Jahr 1637 sogar so viel wert wie die Summe von vierzig durchschnittlichen Jahresgehältern. Als im Februar desselben Jahres der Preis von Tulpen schlagartig um 95 Prozent fiel, kam es zur ersten Börsenkrise der Welt. Es dauerte einige Zeit, bis sich der niederländische Blumenzwiebelhandel davon wieder erholte. Heute ist der Tulpenanbau längst ein respektabler Wirtschaftszweig der Niederlande. So werden 2018 mehr als zwei Milliarden Tulpen produziert und in die ganze Welt exportiert, als Blumenzwiebeln und als Blume.

In den Niederlanden gibt es heute mehrere Blumenanbaugebiete – ein touristischer Geheimtipp liegt in Nordholland, wo sich auch der Tulpenpark “Land van Fluwel” befindet. Carlos van der Veek, Gründer des Parks sowie des Webshops Fluwel, ist mit ganzem Herzen Blumenzwiebelgärtner und möchte die Besucher mit seiner Begeisterung anstecken.

Der Märchenwald von Land van Fluwel

Neben einer interessanten Audiotour zur Geschichte der Tulpe, die durch einen Märchenwald führt, lädt der Niederländer ein, mit der Blumenzwiebelbahn durch die Tulpenfelder zu fahren. Kilometerweit erstrecken sich die prächtigen Farbfelder und machen die Landschaft der Küste zur Kunst. Auch das Narzissenmutterfeld von van der Veek ist beeindruckend. Sage und schreibe über 2.000 verschiedenen Narzissensorten wachsen dort. In den Inspirationsgärten haben namhafte Gartengestalter eindrucksvolle Beete mit Tulpen Narzissen, Hyazinthen, Allium, Lilien und Dahlien angelegt. Das Erdparadies des Parks eröffnet einen Blick in das spannende Leben der Zwiebeln unter der Erde, während man im einen Kilometer langen Barfußpfad den Weidepark und die Natur unter den Füßen erfühlen kann. Auf dem elf Meter hohen Turm erwartet die Besucher eine herrliche Aussicht und duftende Köstlichkeiten locken ins neue Pfannkuchenhaus. Das „Land van Fluwel” ist vom 30. März 2018 bis in den Oktober hinein täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf www.landvanfluwel.de.

Ein Grund zur (Vor-)Freude:

Dahlien ab März im Topf vorziehen!

Dahlie 'Creme de Cassis'

Dahlien sind Knollengewächse und unterscheiden sich von Blumenzwiebeln in ihrem Aufbau. Während diese aus mehreren Schichten bestehen, wie beispielsweise auch die bekannte Speisezwiebel, sind Knollen kompakt und speichern ihre Nährstoffe wie die Kartoffel. Aus diesem Grund vertragen Dahlien auch keine starken Minustemperaturen – denn dann würde die Flüssigkeit in den Knollen gefrieren. „Am besten sollten die Eisheiligen Mitte Mai abgewartet werden, bis die Dahlien in den Gartenboden kommen. Dann ist die Gefahr für Bodenfrost vorbei”, erklärt Blumenzwiebelspezialist Carlos van der Veek von Fluwel. „Dadurch verschiebt sich die Blütezeit allerdings entsprechend nach hinten, denn die Pflanzen müssen sich erst entwickeln. Eine gute Möglichkeit ist es, die Dahlien bereits ab März in Töpfen vorzuziehen.

Dahlie 'Franz Kafka'

So kann man die Blütezeit um einige Wochen verlängern.” Dafür eine Knolle pro Topf pflanzen und an einen kühlen Ort stellen. Dort fängt die Dahlie früh an zu wachsen und kann dann im Mai nach draußen gebracht werden – entweder auf die Terrasse oder ins Beet. Pflanzt man die Dahlien direkt mit dem Topf in den Boden, ist im Herbst das Ausgraben für die Überwinterung leichter. „Ein weiterer Vorteil ist, dass die vorgezogenen Dahlien für Schnecken uninteressant sind, da die großen Blätter bitter schmecken. Das ist übrigens auch bei anderen sommerblühenden Knollen und auch Zwiebeln der Fall”, so van der Veek. Weitere Informationen auf www.fluwel.de.

Winterharte Zwiebelblumen:

Frost und Schnee sind ok!

Crocus flavus 'Yellow Mammoth'

Manche Blumenzwiebeln sind winterhart, andere nicht. Doch was genau bedeutet das? Der Begriff „Winterhärte” bezieht sich auf die Robustheit einer Pflanze während der kalten Jahreszeit. Kommt sie mit den vor Ort herrschenden Wetterbedingungen – Kälte, Frost, Wind, Schnee – ohne zusätzlichen Schutz zurecht, dann gilt sie als winterhart. Schneeglöckchen und Krokusse sind es beispielsweise. Im Herbst gepflanzt, brauchen diese Frühlingsblüher sogar die Kälte, um Stärke zu bilden und im Frühling Blüten zu treiben. Das gilt für Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Allium oder Prärielilien genauso: Alle Frühlingsblüher aus Blumenzwiebeln sind hinzulande winterhart. Aber es gibt auch Sommerblüher, die winterhart sind. „Das ist zum Beispiel bei Lilien der Fall”, erklärt Blumenzwiebelspezialist Carlos van der Veek von Fluwel. „Ihre Zwiebeln vertragen Minustemperaturen und sollten sogar jetzt im Winter in die Erde gesetzt werden, denn sie brauchen die Kälte für ihre Entwicklung. Die Zwiebeln können dann jahrelang im Boden bleiben, selbst frostige Winter machen ihnen nichts aus.” Anders sieht es mit nicht winterharten Pflanzen aus, wie zum Beispiel der Dahlie oder der Zantedeschia, auch „Calla” genannt. Ihre Knollen sind nicht winterhart und sollten erst nach dem letzten Frühlingsfrost gepflanzt werden. Zudem müssen sie vor jedem Winter wieder aus der Erde geholt und dunkel sowie frostfrei überwintert werden. Weitere Informationen auf www.fluwel.de.