Die Eisheiligen stehen vor der Tür!

Endlich können Dahlien und Co. in die Erde

Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die Kalte Sophie – das sind die Heiligen, die schon seit Jahrhunderten ein Inbegriff für späten Frost und Kälte sind. Dabei haben die Fünf in ihrem Ursprung nichts mit dem Wetter oder dem Garten zu tun. Wieso sind sie bei Hobbygärtnern dennoch so gefürchtet?

Dahlien sind nicht winterhart

Die fünf Heiligen lebten im vierten und fünften Jahrhundert. Zwei waren katholische Bischöfe, drei gingen als christliche Märtyrer in die Geschichte ein. Aufgrund ihrer Taten wurden sie Jahrhunderte später vom Papst heiliggesprochen und erhielten Ehrentage zugewiesen: vom elften bis zum 15. Mai. Im katholischen Mittelalter waren diese Tage elementar mit dem Alltag der Menschen verknüpft – so wussten auch die Bauern ganz genau, welches Datum für welchen Heiligen steht. Über die Jahre erkannten sie, dass während der sogenannten Lostage Mitte Mai oft noch mit Spätfrösten zu rechnen war. So entstand der Begriff der „Eisheiligen”. Aus solchen Beobachtungen entwickelten sich eine Reihe von Bauernregeln, die mit gereimten Tipps durch das landwirtschaftliche Jahr führten. So heißt es beispielsweise: „Wenn’s an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert” oder auch “Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.”

Carlos van der Veek von Fluwel

Auch wenn diese Bauernregeln schon uralt sind und sich während der letzten Jahrhunderte sogar der Kalender geändert hat – vom julianischen zum gregorianischen – spielen die Eisheiligen immer noch eine wichtige Rolle. Sie bieten eine grobe Orientierung, ab wann nicht winterharte Pflanzen in den Boden gesetzt werden können. „Besonders bei Dahlien, Zantedeschia oder Anemonen hilft es, sich an diesen Tagen zu orientieren”, betont Blumenzwiebelspezialist Carlos van der Veek von Fluwel. „Wie die meisten sommerblühenden Blumenzwiebeln und Knollen sind diese Exotinnen hierzulande nicht winterhart und dürfen erst nach den letzten Spätfrösten in den Boden kommen.” Zwar variieren die klimatischen Verhältnisse von Region zu Region und auch nach den Eisheiligen kann es noch kalt werden – aber in der Regel ist ab Mitte Mai die Gefahr für Frühlingsfrost vorbei. Weitere Informationen, Pflanztipps und ein breites Sortiment an Blumenzwiebeln gibt es auf www.fluwel.de.