Tipps & Tricks

Die großen Gärtner: 40 Persönlichkeiten – 500 Jahre Gartengeschichte

'Die großen Gärtner'

Stephen Anderton ist Journalist, Autor und Moderator. Er arbeitet seit vielen Jahren im Ressort Garten und Gärtnern bei der „Times” und schreibt für Magazine wie „Gardens Illustrated” oder „Country Life”. Darüber hinaus beschäftigt er sich seit Jahrzehnten mit dem Erhalt und der Restaurierung historischer Gärten. In seinem jetzt auf Deutsch erschienen Buch „Die großen Gärtner” wirft er einen Blick auf 500 Jahre Gartengeschichte und porträtiert 40 historisch interessante Botaniker, Gartengestalter und -künstler aus 13 Ländern. Dabei zeigt er auf, wie aus ganz unterschiedlichen Lebenshintergründen kulturelle Meisterwerke wie Versailles, Wörlitz, der englische Landschaftsgarten von Stourhead oder der New Yorker Central-Park entstanden und macht deutlich: Gartenanlagen und Parks werden von Menschen gestaltet, die nicht nur den Zeitgeist vertreten, sondern vor allem aus ganz persönlichen Gründen dem Thema Garten ihre Handschrift verleihen wollen.

Roberto Burle Marx (1909-1994) beispielsweise ist einer der berühmtesten Garten- und Landschaftsarchitekten Südamerikas, überhäuft mit internationalen Auszeichnungen und Aufträgen aus der ganzen Welt. Er kennt keine in rechtwinklig symmetrischen Formen verwurzelten Traditionen, wie die Gärten der nördlichen Hemisphäre. Seine Anlagen sind völlig anders, freier, lebendiger, kurviger und fröhlicher. Rio der Janeiro ist heute eine lebende Galerie seines Wirkens.

Lawrence Johnston (1871-1958) wurde als Sohn amerikanischer Eltern in Paris geboren und nahm nach seinem Studium in Cambridge die englische Staatsbürgerschaft an. Er entwarf den Garten Serre de la Madone in Menton und den berühmten Hidcote Manor Garden, der heute zu den bekanntesten Anlagen der Welt gehört und jedes Jahr unzählige Besucher anzieht. Da Johnston sowohl die Kunst des Gartendesigns beherrschte als auch ein ausgesprochener Pflanzenkenner war, gelang es ihm ganz besondere Pflanzungen anzulegen, um damit neue Gartenräume entstehen zu lassen.

Wen Zhengming (1470-1559) war ein Sprössling einer privilegierten, chinesischen Familie während der Ming-Dynastie, beruflich aber selbst nicht sonderlich erfolgreich. Erst im Alter von 56 Jahren – bereits im Ruhestand – begann er eine Karriere als Künstler. Als Vertrauter erhielt er Zugang zu den neu angelegten Gärten eines Politikers, die er immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln zeichnete. Diese Gemälde wurden im Laufe der nächsten Jahrhunderte vielfach kopiert und geben uns heute noch Einblick in die chinesischen Gartenanlagen jener Zeit.

Diese und viele weiteren historischen Abbildungen – Stichen, Skizzen, Plänen und Fotografien – machen „Die großen Gärtner” zu einem wahren Schatz für alle Gartenliebhaber.

Stephen Anderton
Die großen Gärtner
Deutsche Verlags-Anstalt DVA, 2017
304 Seiten, 18,6 x 24,6 cm, ca. 230 farbige Abbildungen, gebunden
ISBN 978-3421040855
Preis: € 34,95

Quelle: GPP

Lilien im Winter pflanzen

Lilienzwiebeln

Im Winter herrscht Ruhe im Garten – Rasenmäher, Schere und andere Geräte sind verstaut und warten auf den Frühling. Doch Gartenbesitzer, die im Sommer ein Beet mit farbenfrohen Lilien genießen wollen, sollten ab Januar den Spaten in die Hand nehmen und die Zwiebeln in die Erde setzen. Am besten ist ein milder Wintertag geeignet, an dem der Boden nicht gefroren und somit weich genug zum Pflanzen ist. Damit die winterliche Gartenarbeit mit üppiger Blütenpracht im Sommer belohnt wird, ist es wichtig, Zwiebeln auszuwählen, die winterhart sind und sich gut für die Pflanzung im Garten eignen. „Jahrzehntelang wurden Lilien in erster Linie für den professionellen Schnittblumenanbau selektiert und vermehrt”, erklärt Carlos van der Veek, niederländischer Blumenzwiebelspezialist von fluwel.de. „Aufgrund strengerer Umweltrichtlinien im Pflanzenanbau werden jedoch mittlerweile Lilien empfohlen und angeboten, die robust und gesund sind. Das trifft insbesondere auf die so genannten Species- und Oriental-Trompeten-Lilien zu, die daher auch für den Garten hervorragend geeignet sind.”

Frostschutz auf Balkon und Terrasse

Hyazinthen und Schachbrettblumen

Mit Zwiebeln und Knollen bepflanzte Gefäße können im Winter draußen bleiben. Weil aber die Kälte – anders als im Gartenboden – bei Kästen und Kübeln von allen Seiten einwirken kann, stellt man die Töpfe am besten dicht an dicht in eine geschützte Ecke. Zusätzlich können sie mit isolierendem Vlies oder Noppenfolie abgedeckt werden. Man kann sie auch in einen kühlen Raum stellen, beispielsweise in eine Garage oder den Keller. “Damit die Zwiebeln im nächsten Frühling blühen, müssen sie allerdings über einen längeren Zeitraum niedrigen Temperaturen ausgesetzt sein”, erklärt Carlos van der Veek, Blumenzwiebelspezialist von Fluwel. “Deshalb sollte die Temperatur im Winterquartier neun Grad Celsius nicht überschreiten.”

Amaryllis anfangs wenig gießen

Amaryllis 'Pyjama Party'

Amaryllis sind ein schöner Adventsschmuck für die Fensterbank. “Am besten verwendet man ausschließlich große und feste Zwiebeln”, rät Carlos van der Veek, Blumenzwiebelspezialist von Fluwel. “Die Zwiebeln werden nur bis etwa zur Hälfte in gute Blumenerde gepflanzt. Nach dem Pflanzen mit lauwarmem Wasser angießen und an einen etwa 20 Grad Celsius warmen Platz stellen. Danach nur wenig gießen. Erst wenn die Knospe und die Blätter erscheinen, steigt der Wasserbedarf der Amaryllis.”

365 Gärten – Ratgeber und Tagebuch fürs ganze Jahr

'365 Gärten'

Wieso sollte im Winter auf Streusalz verzichtet werden? Ist der Frühling oder der Herbst die bessere Pflanzzeit? Warum fliegen im Spätsommer nur noch so wenig Hummeln im Garten herum? Und was ist eigentlich Portulak? Wer auf diese und weitere Fragen eine Antwort sucht, sollte einen Blick in das neue Buch von Gisela Keil werfen – oder besser gesagt 365 Blicke, denn es ist mehr als ein bloßer Ratgeber. „Es ist ein Begleiter durchs Gartenjahr hindurch, mit saisonalen Gestaltungsideen, Pflanzen- und Praxistipps in täglichen Rationen”, beschreibt es die Autorin. Auf sage und schreibe 744 Seiten bietet sie Tag für Tag Tipps und Tricks für jeden Garten durch’s ganze Jahr hindurch – mit kurzen und prägnanten Texten, die von Gestaltungsideen über ökologische Aspekte bis hin zu aktuell anfallende Aufgaben das gesamte Spektrum der gärtnerischen Arbeit behandeln. Passend dazu liefert der renommierte Fotograf Jürgen Becker Impressionen von Gärten aus der ganzen Welt. Mal hat er eine frostbedeckte Herbstanemone detailverliebt abgelichtet, mal einen blütenreichen Frühlingsgarten, mal einen prallgefüllten Erntekorb, mal ein liebevoll eingerichtetes Blumengeschäft. Doch auch der Garten des Lesers findet in diesem umfangreichen Werk seinen Platz: auf jeder Doppelseite gibt es speziell für Ideen, Lösungen oder Anmerkungen ein freies Feld. Und für diejenigen, denen eine dringliche Gartenfrage auf der Seele brennt, enthält das Buch ein nach Datum aufgeschlüsseltes Inhaltsverzeichnis: So ist die Antwort in „365 Gärten” schnell gefunden.

Gisela Keil und Jürgen Becker (Fotograf/Illustrator)
365 Gärten – Ratgeber und Tagebuch fürs ganze Jahr
Deutsche Verlags-Anstalt, 2017
744 Seiten, 20,0 x 20,0 cm, ca. 370 Farbfotos, gebunden
ISBN 978-3-421-04086-2
Preis: € 24,95

Quelle: GPP