Ausflugstipps

Typical Dutch

Das Tulpenfest in Amsterdam zum Auftakt der Saison

Tulpentag

Auch im kommenden Jahr soll in Amsterdam am 21. Januar 2023 wieder ein riesiger Tulpengarten erblühen und gleichzeitig ein fröhliches Tulpenfest gefeiert werden – trotz oder gerade wegen der allgemein angespannten Wirtschaftslage und der zahlreichen weltweiten Krisen. Das hat die Tulpen Promotie Nederland (TPN), ein Zusammenschluss niederländischer Tulpenzüchter, vor wenigen Tagen beschlossen. Denn gerade in schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, etwas Freude in den Alltag zu bringen.

Traditionell läutet die Organisation immer am dritten Samstag des Jahres mit dem Nationalen Tulpentag die neue Saison der bunten und beliebten Frühlingsblumen ein. Rund 200.000 der Zwiebelgewächse werden dafür in Gewächshäusern vorgezogen. Zum ersten Mal findet das Event, das stets unzählige Stadtbewohner und Touristen anlockt, auf dem Museumplein statt. Wer schon einmal in Amsterdam war, kennt die Gegend sicher, denn bedeutende Sehenswürdigkeiten wie etwa das Van-Gogh-Museum oder das niederländische Nationalmuseum säumen den Platz.

„Typical Dutch” lautet das Motto der kommenden Veranstaltung. Denn mehr noch als Holzschuhe und Windmühlen symbolisieren Tulpen die Niederlande. Weltweit wird das Königreich ganz selbstverständlich mit der Blume in Verbindung gebracht. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Blütenfarben und -formen – von lilienförmig bis gefranst, von einfach bis gefüllt, von leuchtend gelb bis dunkelviolett oder sogar mehrfarbig … Im temporären Garten auf dem Museumplein wird die enorme Vielfalt wieder eindrücklich zur Schau gestellt.

Gute Laune mit Tulpen

Besucher können an diesem Tag aber nicht nur die herrlichen Eindrücke mit nach Hause nehmen: Ab 13.00 Uhr werden die Tore geöffnet und der Platz verwandelt sich in einen Pflückgarten. Jeder kann sich zwei Tulpensträuße in seinen Lieblingsfarben zusammenstellen und einpacken – einen für sich selbst und einen, um einen lieben Menschen damit zu beschenken und glücklich zu machen.

Für alle, die am 21. Januar nicht zum Tulpentag nach Amsterdam kommen können, hier ein Tipp: Zahlreiche Fotos finden Sie auf Instagram (@TulipTime.info), Facebook (Tuliptime) sowie unter www.tulpenzeit.de. Und die farbenprächtigen Frühlingsblumen aus den Niederlanden sind zu Beginn des Jahres natürlich auch bei uns überall im Handel wieder erhältlich.

Bunter Start in den Frühling …

Damplatz Amsterdam

Die Tulpensaison beginnt am 19. Januar in Amsterdam

Kaum zu glauben, wie sehr die Niederländer die Tulpen lieben: Am Nationalen Tulpentag verwandelt sich der zentral gelegene Damplatz im pulsierenden Zentrum von Amsterdam in ein riesiges Blumenmeer. Immer am dritten Samstag im Januar feiert man hier den Beginn der neuen Tulpensaison. Ausgerichtet wird die Veranstaltung von den niederländischen Tulpengärtnern. Zusammen mit ihren Familien und Freunden bauen sie zur Freude der Stadtbewohner und Touristen die farbenfrohe Pracht mitten im Winter am Fuße des königlichen Palastes und der Nieuwe Kerk auf. Traditionell gibt es an diesem Tag aber nicht nur viel zu bestaunen und zu fotografieren, die Tulpen dürfen tatsächlich auch gepflückt werden.

2019 fällt der Nationale Tulpentag auf den 19. Januar und steht unter dem Motto „Flower Power“. Die Auswahl verspricht diesmal also besonders vielseitig und bunt zu werden. Mit Tulpen ist diese Aufgabe leicht zu meisten, denn kaum eine andere Pflanze gibt es mit so unterschiedlichen Blütenfarben und -formen – von lilienförmig bis gefranst, von einfach bis gefüllt, von leuchtend gelb bis dunkelviolett oder sogar mehrfarbig …

Tulpentag in Amsterdam

200.000 Exemplare werden extra für das Amsterdamer Event in Gewächshäusern vorgezogen. Von einer speziell aufgebauten Aussichtsplattform lässt sich der riesige, temporäre Blumengarten mitten in der Stadt dann besonders gut in Augenschein nehmen. Ab 13.00 Uhr werden die Tore des Gartens schließlich geöffnet und jeder Besucher darf sich kostenlos 20 Tulpen in seinen Lieblingsfarben aussuchen.

Für alle, die es am Nationalen Tulpentag nicht schaffen, nach Amsterdam zu fahren, hier ein kleiner Trost: Die Tulpenzeit dauert bis Ende April und in diesem Zeitraum sind die Frühlingsblumen aus den Niederlanden auch bei uns überall erhältlich. Weitere Informationen zum Nationalen Tulpentag unter: www.tulpenzeit.de

Über Turbane und die erste Börsenkrise der Welt

Land van Fluwel: Tulpengeschichte zum Anfassen

Tulpenfelder in Nordholland

Was haben die unwirtlichen Hochebenen Zentralasiens, die Turbane osmanischer Sultane, ein Mosaikvirus, illegaler Aktienhandel und 6.000 niederländische Gulden gemeinsam? Richtig, sie alle spielen in der spannenden und fast schon märchenhaften Geschichte der Tulpe eine entscheidende Rolle. Mit abenteuerlustigen Diplomaten und geizigen Botanikern, neugierigen Dieben und ausgefuchsten Kneipenbesitzern ist diese Geschichte aufregender als jeder Krimi. Wer mehr darüber erfahren möchte, ist im „Land van Fluwel” in Nordholland genau richtig. Denn der Themenpark entführt Groß und Klein in die faszinierende Welt der Tulpe.

Als im 16. Jahrhundert ein Teil von Kasachstan vom osmanischen Reich erobert wurde, entdeckten die Türken in den Bergen des Landes eine faszinierende Blume. Da die Form der Blüten dem traditionellen türkischen Turban ähnelten, erhielt die Neuheit den Namen „Tulipan”. Sie nahmen die Pflanze mit in ihre Heimat, wo sie von da an im großen Umfang kultiviert wurde.

Mit der Blumenzwiebelbahn durch Narzissenfelder

Ein österreichischer Diplomat schickte schließlich Zwiebeln der Frühlingsblume aus der Türkei nach Europa. Einige Jahrzehnte später – im 17. Jahrhundert – löste die Tulpe in den Niederlanden einen regelrechten „Tulpenwahn” aus. Damals war das Optionspapier der Tulpe ‘Semper Augustus’ im Jahr 1637 sogar so viel wert wie die Summe von vierzig durchschnittlichen Jahresgehältern. Als im Februar desselben Jahres der Preis von Tulpen schlagartig um 95 Prozent fiel, kam es zur ersten Börsenkrise der Welt. Es dauerte einige Zeit, bis sich der niederländische Blumenzwiebelhandel davon wieder erholte. Heute ist der Tulpenanbau längst ein respektabler Wirtschaftszweig der Niederlande. So werden 2018 mehr als zwei Milliarden Tulpen produziert und in die ganze Welt exportiert, als Blumenzwiebeln und als Blume.

In den Niederlanden gibt es heute mehrere Blumenanbaugebiete – ein touristischer Geheimtipp liegt in Nordholland, wo sich auch der Tulpenpark “Land van Fluwel” befindet. Carlos van der Veek, Gründer des Parks sowie des Webshops Fluwel, ist mit ganzem Herzen Blumenzwiebelgärtner und möchte die Besucher mit seiner Begeisterung anstecken.

Der Märchenwald von Land van Fluwel

Neben einer interessanten Audiotour zur Geschichte der Tulpe, die durch einen Märchenwald führt, lädt der Niederländer ein, mit der Blumenzwiebelbahn durch die Tulpenfelder zu fahren. Kilometerweit erstrecken sich die prächtigen Farbfelder und machen die Landschaft der Küste zur Kunst. Auch das Narzissenmutterfeld von van der Veek ist beeindruckend. Sage und schreibe über 2.000 verschiedenen Narzissensorten wachsen dort. In den Inspirationsgärten haben namhafte Gartengestalter eindrucksvolle Beete mit Tulpen Narzissen, Hyazinthen, Allium, Lilien und Dahlien angelegt. Das Erdparadies des Parks eröffnet einen Blick in das spannende Leben der Zwiebeln unter der Erde, während man im einen Kilometer langen Barfußpfad den Weidepark und die Natur unter den Füßen erfühlen kann. Auf dem elf Meter hohen Turm erwartet die Besucher eine herrliche Aussicht und duftende Köstlichkeiten locken ins neue Pfannkuchenhaus. Das „Land van Fluwel” ist vom 30. März 2018 bis in den Oktober hinein täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf www.landvanfluwel.de.

Zwiebelblumenfelder unter Wasser

Pflanzenschutz wird zum Vogelparadies

Unkräuter, Schimmel, Schädlinge, Krankheiten, Blumenzwiebelreste – im Boden gibt es vieles, das vor der nächsten Blumenzwiebel-Saison aus der Erde muss. Eine Möglichkeit wäre die Behandlung der Felder mit chemischen Mitteln. Da aber der Umweltschutz eine wichtige Priorität hat, gibt es heute gesunde Verfahren. Inundation heißt das Zauberwort – eine Methode, die ganz und gar keine Magie, sondern im Grunde ganz simpel ist.

Inundation in Nordholland

Was steckt dahinter? Vor 25 Jahren hatte ein Blumenzwiebelgärtner im Norden der Niederlande eine innovative Idee: anstatt seine Felder nach der Ernte mit Pestiziden zu besprühen, pflügte er den Boden, legte an den Grenzen Deiche an und pumpte aus einer nahegelegenen Gracht Wasser auf seine Felder. Er flutete sie bis zu einer Höhe von zehn Zentimetern und beließ es so für den gesamten Sommer. Bei der nächsten Ernte erzielte er erstaunliche Erträge und trat unbewusst einen umweltpolitischen Trend los. Fährt man heute durch die Gegend zwischen den Orten Den Helder und Petten, zeigt sich einem ein außergewöhnliches Bild: überall erstrecken sich weite, flache, quadratische Seen. Es wirkt beinahe, als befände man sich in einem Nassreis-Anbaugebiet.

Inundation in Nordholland

“Mittlerweile ist die Inundation des Bodens nach der Ernte der Blumenzwiebeln bei uns Gang und Gäbe”, erklärt Carlos van der Veek, Blumenzwiebelspezialist und Inhaber des Online-Shops fluwel.de. “Jeder Züchter überschwemmt jährlich beinahe ein Viertel seines Landes, um umweltschonend gegen Nematoden und andere Bodenschädlinge vorzugehen.” Nicht nur die Blumenzwiebelbauern sind von dieser Methode begeistert, auch zahlreiche Vögel nehmen sie dankbar an. Denn die gefluteten Felder bieten willkommene Lebensräume und reiche Nahrungsquelle zugleich. Möwen, Enten, Gänse und viele weitere heimische Vogelarten zieht es bereits Anfang des Sommers zu den Wasserflächen. Von September bis Oktober gesellt sich eine große Schar an Zugvögeln dazu, die auf ihrem weiten Weg in den Süden an den überfluteten Feldern einen idealen Platz zum Rasten finden.

Inundation in Nordholland

Während dieser Zeit bieten sich Ornithologen und Fotografen wunderbare Bilder. Doch auch für Ausflügler und Urlaubsreisende ist es spannend, die Vögel in der freien Natur zu beobachten: Wie sie ein Bad nehmen, trinken und nach Insekten schnappen. Wenn sich auf der Wasseroberfläche die Umgebung und der Himmel eindrucksvoll spiegeln, ist das wirklich atemberaubend. “Lange Zeit waren unsere riesigen, farbigen Zwiebelblumenfelder ausschließlich im Frühjahr Anziehungspunkt für Touristen”, erzählt van der Veek. Vor einigen Jahren hat er mit “Land van fluwel” einen Themenpark rund um sein Steckenpferd, die Zwiebelblumen, eröffnet. “Mittlerweile haben wir an manchen Sommerwochenenden fast genauso viele Besucher, wie im Frühjahr.” Das Land van fluwel ist vom 1. April bis zum 29. Oktober 2017 täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sind unter www.landvanfluwel.nl zu finden.

Auf Blumenzwiebeltour durch die Niederlande

Appeltern, Tulpenland, Theetuin, Keukenhof

Wenn man für jede Gartenpflanze ein passendes Gefühl festlegen wollte, das sie unnachahmlich symbolisieren, wäre es bei den Blumenzwiebeln die Vorfreude. Nachdem sie im Herbst in die Erde kommen, warten wir den ganzen Winter, bis sich im Frühling endlich ihre farbenfrohen Blüten entfalten. Wenn es soweit ist, kann man sich nach den langen, kalten Monaten kaum satt sehen an den gelben Narzissen, an den blauen Traubenhyazinthen und an den Tulpen in ihrer vielfältigen Formen- und Farbenpracht. Wer dieses Spektakel besonders intensiv erleben will, fährt in das Mekka der Blumenzwiebeln: in die Niederlande. Ein besonders umfangreiches Paket für begeisterte Gartenreisende haben wir bei aha! Reisen gesehen: vom 19. bis 23. April 2017 geht es zu den schönsten „Tuinen” (wie Gärten auf Niederländisch heißen), die das blumenzwiebelverrückte Land zu bieten hat.

Über 200 Gärten

De Tuinen van Appeltern

Die fünftägige Tour startet in Europas größtem Schaugartenpark: De Tuinen van Appeltern. Mehr als 200 Schaugärten sind hier von März bis November täglich zu besichtigen. Tulpen, Narzissen und so manch exotische Zwiebelblume machen den Park schon im zeitigen Frühjahr zum Erlebnis. „Er hat seit seiner Gründung vor 20 Jahren einige Nachahmer gefunden, das Original ist jedoch unerreicht und entwickelt sich Jahr für Jahr weiter”, schwärmt Hermann Gröne, der die Reise inhaltlich konzipiert hat und die Gruppe leiten wird. „Wir nehmen uns für die Gärten von Appeltern entsprechend Zeit, um das vielfältige Angebot in Ruhe zu entdecken.”

Die Geschichte der Tulpe

Fluwel's Tulpenland

Neben anderen Schau- und Privatgärten führt die Reise auch in Fluwel‘s Tulpenland. Im hohen Norden Hollands liegt dieser Erlebnispark, in dem Besucher die wechselvolle Geschichte der Tulpe erleben können – von ihrem Ursprung im Himalaya, bis zur Tulpenliebhaberei türkischer Sultane und zum Tulpenfieber wohlhabender niederländischer Kaufleute im 16. Jahrhundert. Unter freiem Himmel mitten zwischen blühenden Tulpenfeldern begeistert das Projekt mit anschaulichen, begeh- und erlebbaren Exponaten. Hier ist zu spüren, wie stark die Zwiebelblumen das Leben der Niederländer und die hiesige Kulturlandschaft geprägt haben. Carlos van der Veek, der Gründer von Fluwel und Tulpenland, wird es sich nicht nehmen lassen, den Gartenreisenden seine riesige Narzissensammlung mit über 2.500 Sorten zu zeigen.

Meisterin der Blumenzwiebeln

Eine der bekanntesten niederländischen Gartendesignerinnen ist Jacqueline van der Kloet. Ihre unverkennbare Handschrift findet sich in vielen Parkanlagen und Gartenschauen, denn die Gartenarchitektin ist international gefragt. Am besten kann man ihre Art, Tulpen, Narzissen und Co. zu pflanzen, verstehen, wenn man ihren Theetuin in Weesp besucht. „Hier können wir erleben, wie die Meisterin ihres Fachs mit Blumenzwiebeln traumhafte Gartenbilder kreiert”, sagt Gröne. Die nächste Station ist der Hortus Bulborum, der Garten der Zwiebeln: eine riesige Sammlung historischer Blumenzwiebeln, die bereits vor 1900 in den Niederlanden kultiviert wurden. Die ältesten stammen aus der Zeit des Tulpenfiebers.

Üppige Blütenmeere

Tulpenfelder

Nicht fehlen darf der Keukenhof bei Lisse – ein großer Schaugarten nur für Blumenzwiebeln. Im Frühling kann man hier die schönsten, neuesten Arten und Sorten in Hülle und Fülle bewundern. Üppige Blütenmeere, intensive Farben und außergewöhnliche Kombinationen locken Besucher aus aller Welt in den Park. Am letzten Tag führt Gröne seine Mitreisenden schließlich nach Flevoland: „Dem Meer abgetrotzt, ist der Polder heute das größte Anbaugebiet für Blumenzwiebeln in den Niederlanden.” Hier warten nicht nur Tulpenfelder, sondern auch ausgesuchte Gärten, die das Bild des reichhaltigen Spektrums niederländischer Blumenzwiebel-Kunst abrunden. Weitere Informationen sind unter www.aha-reisen.de zu finden.