Wissenswertes

Osterbräuche

Ach du dickes Ei!

Es gibt viele Elemente in den christlichen Osterbräuchen, die das Wiedererwachen der Natur und die Fruchtbarkeit symbolisieren: neben Osterhasen, Osterfeuer oder dem Osterlamm dürfen natürlich auch die gefärbten Eier nicht fehlen. Der Brauch, zu Ostern Eier zu verschenken, hat eine lange Tradition. Bereits in der urchristlichen Zeit war das Ei Sinnbild des Lebens und der Auferstehung. Im Mittelalter galten Eier zudem auch als Zahlungsmittel für Pacht und Zins und die wurden immer zu Ostern eingetrieben. Da in der Fastenzeit keine Eier gegessen werden durften, hatten sich zum Glück in diesen Wochen viele Eier dafür angesammelt. Heute sind zwar die Zeiten des „Eiergeldes” vorbei, zu Ostern aber haben Eier – gerade die buntgefärbten – nach wie vor Hochsaison.

Ein weiterer Brauch ist, dass die Wohnungen zum Osterfest mit frischen Blumen und Zweigen geschmückt werden. Zu Osterzeit kommen die Frühlingsblüher erntefrisch auf den Tisch: knackige Tulpen, sonnengelbe Forsythien, erste zartrosa Kirschblüten, strahlendgelbe Osterglocken, offenherzige Anemonen, duftende Hyazinthen oder üppig runde Ranunkeln – auf Blumen als Zeichen des Neubeginns möchte niemand verzichten.

Nicht schön – aber zweckmäßig

Der Kunststoffblumentopf wird 50!

Vor genau 50 Jahren gab eine grundlegende, revolutionäre Veränderung im Topfpflanzenbereich: 1961 hielten erstmals Kunststofftöpfe Einzug in Gewächshäuser und Gartencenter. Bis heute werden die Pflanzen darin angeboten. – Dass die Plastiktöpfe meist nicht besonders hübsch sind, stört nicht weiter, denn schließlich kommt es bei ihnen ganz allein auf den Inhalt an. Und für den Transport sind sie überaus zweckmäßig. Zuhause bekommt der einfache Plastiktopf dann in der Regel sowieso eine hübsche Umhüllung oder die Pflanzen werden direkt in ein anderes Gefäß gepflanzt.

Jetzt im Juli ist es allerhöchste Zeit zum Topfgucker zu werden, denn in den Gartencentern, beim Floristen und auf dem Markt begeistert ein Riesensortiment an vorgetriebenen sommerblühenden Zwiebelblumen: Vor allem Lilien, Dahlien, Begonien, Calla und Zierklee faszinieren mit ihrem Formen- und Farbenreichtum. Also nichts wie ran an die Töpfe: Feier 50 Jahre Plastikblumentopf und ergib dich dabei dem Blütenrausch mit Zwiebelblumen!

Interview mit DJ Mike Kelly

So wird es bunt in der Stadt

Immer öfter sieht man in Städten Baumscheiben – die nicht asphaltierten Flächen rund um die Straßenbäume – die liebevoll bepflanzt und gepflegt werden. Man fragt sich, was sind das für Menschen, die Geld und Mühe in die Gestaltung dieser öffentlichen Grünflächen stecken. Wir haben mit einem gesprochen: Mike Kelly kam vor sechs Jahren aus Sydney nach Europa und lebt derzeit in Köln. Der 32-jährige Australier schreibt für die Musikzeitschrift „Spex“, ist Musik-Produzent, Inhaber des House-Music-Labels „Sorry Shoes“ und gefragter DJ. An den Wochenenden legt er in Clubs und bei Veranstaltungen in ganz Europa auf. Auf Partys wie beispielsweise der „Infinita“ in der Arena Madrid tanzen bis zu 20.000 Menschen nach seinen Rhythmen. Vor zwei Jahren hat Kelly begonnen, zwei Baumscheiben vor dem Haus, in dem er wohnt, zu bepflanzen. Seitdem ist es bunt geworden zwischen Parkplätzen, Gehweg und Straße.

Mike, warum bepflanzt du diese Flächen?
Kelly:
Ich arbeite den ganzen Tag und fast jedes Wochenende nur mit Computern und Technik und halte mich dabei überwiegend in geschlossenen Räumen auf. Ab und zu braucht man dann einfach mal wieder den Bezug zur Natur. Für mich ist das sehr wichtig. Das Gärtnern in den Beeten bringt Balance in mein Leben.

Hast du keinen Balkon, auf dem du dich austoben kannst?
Kelly:
Doch, sogar zwei. Und da blüht und wächst auch so einiges. Blumen in Töpfen sind durchaus schön und interessant, aber für mich ist es etwas ganz anderes, ab und zu die Hände mal in “richtige“ Erde zu stecken.

Was sagen die Nachbarn zu deinen Pflanzaktionen?
Kelly:
Unsere Nachbarn haben zunächst komisch geschaut, als wir anfingen, die Flächen zu begrünen. Aber sie fanden es doch überwiegend gut. Witzig ist, dass diese kleinen Beete tatsächlich ein Auslöser dafür waren, dass wir mit den Leuten im Haus mehr ins Gespräch kamen. Wir kennen sie jetzt viel besser als früher. Irgendwie haben die bepflanzten Flächen eine gute Stimmung und mehr Gemeinschaftsgefühl ins Haus gebracht.

Was sind deine Lieblingsblumen?
Kelly:
Ich mag sehr gern Tulpen und Narzissen. In Australien gibt es keinen richtigen Winter. Diese lange, dunkle Jahreszeit hier ist für mich noch immer ungewohnt. Deshalb freue ich mich total, wenn es wieder wärmer wird, die ersten Blumen aus der Erde kommen und es endlich wieder Farben gibt. Toll an Zwiebelblumen finde ich auch, dass viele eine gewisse Kontinuität verkörpern: Es ist einfach schön zu wissen, dass eine Blume, die verblüht, im nächsten Jahr wieder kommt.

Würdest du dich als Teil der so genannten Garten-Guerilla-Bewegung bezeichnen?
Kelly:
Nein, ich bin kein Guerilla – auch wenn ich hier im Stadtteil schon ein paar Mal Stockrosensamen auf unansehnliche Flächen geworfen habe. Ich würde jetzt aber nicht anfangen, irgendwelche freien Plätze in der Stadt zu beackern. Aber ich finde die Aktionen dieser Guerillas ganz gut.

8. März 2011

Der Internationale Frauentag wird Hundert!

Der Internationale Frauentag hat eine lange Tradition. Er geht auf die Arbeiterinnenbewegung Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Erste entscheidende Impulse gingen von Demonstrationen und Streiks der Textilarbeiterinnen in den USA 1858 aus. Mit der Industriealisierung stieg der Anteil der Fabrikarbeiterinnen. Sie kämpften für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, kürzere Arbeitszeiten und gegen unzumutbare Wohn- und Lebensbedingungen.

Am 27. August 1910 beschloss die zweite Internationale Sozialistische Frauenkonferenz auf Initiative der deutschen Sozialistin Clara Zetkin die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentag es. Damals wurde kein bestimmtes Datum favorisiert. Der erste Internationale Frauentag wurde am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA gefeiert. In den folgenden Jahren beteiligten sich am Frauentag , der meistens an wechselnden Daten im März oder April stattfand, weltweit Millionen von Frauen an Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen. Erst 1921 wurde der Internationale Frauentag von der zweiten Kommunistischen Frauenkonferenz auf den 8. März festgelegt.

Der Frauentag jährt sich zum hundertsten Mal und das ist Grund genug zum Feiern. Das Motto 2011 lautet: „Heute für morgen. Zeichen setzen.” Doch gleichgültig, ob du eher kämpferischer Natur bist, dich engagiert für gleiche Rechte einsetzt oder doch eher zurückhaltend bist – der 8. März ist dein Tag. Mach was draus! Setze Zeichen – besser heute als morgen und überrasche  Freundinnen, Kolleginnen, deine Chefin oder dich selbst mit einem Arm voller Blumen – wie wäre es z.B. mit Tulpen!