Ach du dickes Ei!

Oder: Wenn Tulpen schlüpfen

Osterndeko mit Tulpen

Ob gefärbt, bemalt, beklebt, ausgeblasen, naturbelassen, hart oder weich gekocht – Eier gehören zum Osterfest einfach dazu. Warum das so ist, scheint für Brauchtumsforscher eine schwer zu klärende Frage. Schon Perser und Ägypter verzierten Eier zum Frühlingsfest als Symbol für Fruchtbarkeit und Erneuerung. Aber auch in vielen anderen Kulturen stand das Ei für Leben und Vitalität. Wahrscheinlich haben die Christen es deshalb als Symbol für die Auferstehung Jesu übernommen, die zu Ostern gefeiert wird. Eine andere Theorie nähert sich dem Osterei eher von einer praktischen Seite: Da in der Fastenzeit früher nicht nur der Verzehr von Fleisch verboten war, sondern auch keine Eier gegessen werden durften, wurden sie hart gekocht, um sie haltbar zu machen, und gefärbt, um sie von den rohen unterscheiden zu können. Am Ende der Fastenzeit – also zu Ostern – waren die Vorräte voll und die vielen Eier wurden gern verschenkt.

Straußenei mit Tulpe

Auch heute werden zum Osterfest ganz traditionell noch häufig Eier gegessen. In puncto Beliebtheit haben Schokoeier den Hühnereiern in den letzten Jahren jedoch vielfach den Rang abgelaufen. Wenn es um geschmackvolle Osterdekoration geht, hat das Naturprodukt aber immer noch die Nase vorn. Besonders häufig werden Eier mit Frühlingsblumen wie Tulpen, Narzissen und Anemonen oder mit Ästen von frühblühenden Gehölzen kombiniert. Der Klassiker: Ausgeblasene Eier, die nach Lust und Laune verziert und dann in die Zweige eines Straußes gehängt werden. Es geht aber auch anders: Wenn man die Löcher in der Schale solcher Eier etwas größer bricht und sie bei Tulpen vorsichtig über die Stiele bis unter die Blüte schiebt, entsteht der Eindruck, als würden diese aus dem Ei entspringen. Die spitz zulaufenden Knospen der Frühlingsboten erinnern an die Schnäbel von jungen Vögeln, die die Schale gerade aufgepickt haben, um zu schlüpfen.

Längst sind es aber nicht nur Hühnereier, die ihren Platz in Ostersträußen finden. Im Handel werden beispielsweise auch kleine, ausgeblasene Wachteleier angeboten. Das Schöne daran: Sie sind von Natur aus gescheckt und jedes sieht anders aus. Wer es eine Nummer größer mag, greift zu Straußeneiern. Diese lassen sich in ansprechende Minivasen umfunktionieren. Einfach das obere Loch vorsichtig etwas größer brechen und das untere mit ein paar Tropfen Kerzenwachs versiegeln. Damit solche Eiervasen trotz ihrer Form stehen bleiben, kann man sie entweder in ein dekoratives Nest aus Ästen und Moos setzen oder man füllt eine flache Form mit Vogelsand und platziert sie darin.