Tipps & Tricks

Mehrjährige Amaryllis:

Mit etwas Glück ist nach der Blüte vor der Blüte

Amaryllisblüte

Kaum ist Weihnachten vorbei, verebbt auch unsere Lust auf adventliche Dekorationen. Immerhin schmücken all die glitzernden Kugeln, leuchtenden Lichterketten, romantischen Engel und Kerzen unsere Wohnungen schon seit Wochen. Also werden die meisten dieser Accessoires kurzerhand bis zum nächsten Dezember im Keller verstaut, der Baum kommt auf die Sammelstelle – doch was passiert mit der Amaryllis? „Wenn die Hippeastrum – wie die Amaryllis botanisch heißt – verblüht ist, muss sie nicht weggeworfen werden”, erklärt Carlos van der Veek von Fluwel. „Mit ein wenig Pflege und etwas Glück kann man sie im nächsten Jahr ein weiteres Mal zum Blühen bringen.”

Die Amaryllis mag es warm und fühlt sich in unseren geheizten Wohnzimmern rundum wohl. Auch nach ihrer Blütezeit ändert sich das nicht. Aus diesem Grund kann sie auch weiterhin auf der Fensterbank stehen bleiben.

Amaryllis

Wer möchte, darf die vertrockneten Blüten abschneiden, die Stiele sollten jedoch so lange an der Pflanze bleiben, bis sie von alleine absterben. „Auch nach der Blüte ist es wichtig, dass man der Amaryllis ausreichend Wasser sowie hin und wieder etwas Dünger gibt, denn sie ist ohne Blüte eine Blattpflanze und entwickelt durch das Jahr immer wieder neues Laub”, hebt van der Veek hervor. Wem die langen, hängenden grünen Blätter auf der Fensterbank zu viel Platz einnehmen, kann die Hippeastrum auch in ein Gewächshaus, einen Wintergarten oder an einen anderen hellen, warmen Ort bringen.

Im Sommer darf sie mit ihrem Topf sogar auf die Terrasse oder in den Garten umziehen. Dort kann sie so lange bleiben, bis die Temperaturen Ende September wieder sinken. Dann sollte sie zurück ins Haus geholt und dunklen sowie trocken – am besten bei mindestens zehn Grad Celsius – gehalten werden.

Amaryllistrieb

Dort bleibt die Amaryllis für etwa acht Wochen. Die grünen Blätter können ruhig an der Zwiebel bleiben bis sie vertrocknet sind. Anschließend gibt man der Amaryllis wieder ein circa 20 Grad Celsius warmes Plätzchen – idealerweise in der Nähe einer Heizung. Dort herrschen frühlingshafte Temperaturen und das Zwiebelgewächs beginnt neu auszutreiben.

Befolgt man all diese Schritte und hat zudem noch eine Prise Glück, dann kann man sich gegen Februar oder März über eine neue Blüte freuen. „Einen ersten Hinweis auf Erfolg gibt es übrigens schon im Sommer: Wenn die Amaryllis dann gut grünt, kann man sich fast sicher sein, dass sie ein zweites Mal blühen wird”, so van der Veek. Weitere Tipps vom Experten sowie sein umfangreiches Blumenzwiebelsortiment gibt es auf www.fluwel.de.

Eine wachsende Nische

Biologische Blumenzwiebeln

Der Wunsch nach biologischen Lebensmitteln wächst stetig. Immer mehr Menschen sind sich bewusst, dass der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Kunstdüngern für möglichst viele und preiswerte Produkte so nicht weiter gehen kann und entscheiden sich bewusst für ökologisches Obst und Gemüse. Doch nicht nur im Bereich der Lebensmittelproduktion ist es möglich, auf eine naturfreundliche Weise das Land zu bestellen.

Blumenzwiebeln

Auch im Blumenzwiebelsektor gibt es eine kleine Gruppe von Gärtnern und Züchtern, die sich für diese aktuell noch besondere Art des Anbaus entschieden haben. Einer von ihnen ist John Huiberts aus dem nordholländischen Sint Maartensvlotbrug. Bereits Anfang 2013 hatte er die damals innovative Idee, seinen Betrieb nachhaltig zu gestalten, um dem ausgelaugten Boden seine ursprüngliche, natürliche Kraft zurückzugeben. Heute produziert er zu 100 Prozent biologisch. „Als John vor Jahren damit begann, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, haben ihn viele Gärtnerkollegen für seinen Optimismus ausgelacht”, erinnert sich Carlos van der Veek von Fluwel. „Heute ist er mit seinem Wissen Vorbild und Lehrmeister für die nachwachsende Generation, denn er hat bewiesen, dass es geht.”

Bio Narzisse 'Tahiti'

Was genau bedeutet ein biologischer Anbau? Zum einen achtet Huiberts darauf, dass das natürliche Bodenleben aus Würmern, Einzellern und Mikroorganismen nicht durcheinandergebracht wird. Aus diesem Grund setzt er auf eine möglichst oberflächige Bearbeitung der Erde, die die verschiedenen, wichtigen Bodenschichten erhält. Zum anderen verwendet er ausschließlich selbsthergestellten biologischen Kompost und gemischten Gründünger. Dafür sät er nach der Ernte Pflanzen auf seinen Feldern aus, die über ihre Wurzeln wichtige Nährstoffe an den Boden abgeben und ihn so fruchtbarer machen. Zusätzlich legt der Betrieb Wildblumenstreifen an, um Bienen und anderen Insekten Nektar und Pollen zu bieten, wenn die angebauten Zwiebelpflanzen verblüht sind. Auf Kunstdünger und chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet Huiberts komplett.

Muscari und Anemonen

Noch ist der Biologische Blumenzwiebelanbau eine Nische, doch van der Veek ist überzeugt, dass Huiberts damit den Nerv der Zeit trifft. „Es wird immer deutlicher, wie wichtig es ist, dass wir nicht gegen die Natur arbeiten, sondern mit ihr!”, betont er. Aus diesem Grund bietet Carlos van der Veek die Blumenzwiebeln seines Gärtnerkollegen John Huiberts auf seinem eigenen Webshop an. „So möchte ich Johns Pionierarbeit unterstützen!” Aktuell gibt es dort verschiedene Frühjahrsblüher wie Narzissen, Traubenhyazinthen (Muscari) und Anemonen zu bestellen, aber auch unbekanntere Blumenzwiebeln wie der Sibirische Blaustern (Scilla siberica), die Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum) oder Sternhyazinthen (Chionodoxa forbesii). Weitere Informationen gibt es auf www.fluwel.de.

Noch etwas Geduld!

Dahlien erst nach den Eisheiligen pflanzen

Jedes Jahr im April und Mai wird die Geduld der Hobbygärtner mächtig auf die Probe gestellt. Die Knollen der Dahlien liegen bereits wartend im Keller und die Sonne lacht schon warm vom Himmel: Die Bedingungen für das große Pflanzen scheinen ideal. Doch auch wenn es verlockend ist, sollte man der Versuchung widerstehen.

Dahlie 'Dutch Silence'

„Im Mai kann es nachts noch einmal so richtig kalt werden – man spricht dann von sogenannten Spätfrösten”, weiß Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek von Fluwel. „Daher sollte man mindestens die Eisheiligen abwarten, bevor man Dahlienknollen in den Garten pflanzt. Ursprünglich stammen die Exotinnen nämlich aus dem warmen Mittel- und Südamerika und würden bei Frost erheblichen Schaden nehmen.”

Wer sind die Eisheiligen?

Schon seit Jahrhunderten kennen und fürchten Gärtner die Tage der Eisheiligen. Sie erstrecken sich je nach Region vom 11. bis 15. Mai und geben eine grobe Orientierung, wann die Temperaturen noch einmal unter null Grad fallen können. In ihrem Ursprung haben die Namensgeber dieser Tage nichts mit dem Wetter zu tun. Tatsächlich handelt es sich bei ihnen um fünf Heilige, deren Gedenktage eher zufällig in die Zeit fallen, in der es noch einmal so richtig kalt werden kann.

Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek

Entstanden ist der Begriff der „Eisheiligen” oder auch „Gestrengen Herren” im katholischen Mittelalter. Ohne Meteorologen kamen den sogenannten Bauernregeln damals eine lebenswichtige Rolle zu – Wetterbeobachtungen wurden mit bestimmten Tagen verknüpft und mit Hilfe eingängiger, gereimter Ratschläge an die Mitmenschen weitergegeben.

Ab wann darf gepflanzt werden?

Ganz nach dem Motto: „Pflanze nie vor der kalten Sophie” sollte man im Garten also erst nach den Eisheiligen loslegen. Wem es aber jetzt bereits in den Fingerspitzen kribbelt, der kann dennoch schon aktiv werden. „Dahlien lassen sich an einem geschützten, kühlen Ort im Haus oder der Garage wunderbar im Topf vorziehen”, weiß van der Veek. „Sobald die Gefahr für Nachtfröste vorbei ist, können die Pflanzen ins Freie umziehen. Noch ein kleiner Tipp: Setzt man die Dahlien zusammen mit dem Topf in den Gartenboden, lassen sie sich vor dem Winter ganz einfach wieder ausgraben.” Weitere Informationen, aber auch ein breites Sortiment an Dahlienknollen gibt es auf www.fluwel.de.

Kleine Tulpenkunde

Wissenswertes rund um die farbenfrohen Frühlingsboten

Tulpen Vielfalt

Traditionell werden in den Niederlanden viel Obst, Gemüse und auch Blumen angebaut. Keine andere Pflanze ist allerdings in den letzten 400 Jahren so zum Nationalsymbol unserer Nachbarn geworden, wie die Tulpe. Dabei ist das Zwiebelgewächs ursprünglich im iranischen, afghanischen und kasachischen Raum beheimatet. Nomaden brachten die farbintensiven Blumen von dort ins Osmanische Reich. Hier erhielten sie ihren Namen: „Tulipan”, was so viel wie Turban bedeutet. Der Grund: Bei wohlhabenden Sultanen wurde es damals Mode, die exotischen Blüten als Schmuck an ihrer Kopfbedeckung zu tragen. Als Ende des 16. Jahrhunderts dann die ersten Tulpenzwiebeln in den Niederlanden angepflanzt wurden, stellte sich schnell heraus, dass die dortigen Klimaverhältnisse und der sandige Boden ideal waren für deren Entwicklung. In kürzester Zeit kamen viele neue Züchtungen auf den Markt, die den Grundstein für einen blühenden Wirtschaftszweig legten.

Mit weit über 4.000 Arten und Sorten gehört die Tulpe mittlerweile zu den variantenreichsten Blumen der Welt. Es gibt sie mit den unterschiedlichsten Blütenblättern, in verschiedenen Größen und in unzähligen Farben. Auch heute noch steigt die Anzahl der in den Niederlanden angebauten Tulpen jedes Jahr. 2018 wurden allein an der Blumenauktion Royal FloraHolland mehr als 1,6 Milliarden Schnittblumen gehandelt. Rund 80 Prozent der Frühjahrsblüher waren für den Export bestimmt, die meisten gingen nach Deutschland. Besonders gefragt sind bei den Kunden gelbe, rote, pinke und mehrfarbige Blüten. Aber auch weiße, lila- und orangefarbene sowie rot-weiß gestreifte sind beliebt. Um den Überblick über die enorme Fülle zu behalten, wurden die Tulpen schon vor vielen Jahren in 15 Klassen eingeteilt. Hier ein kleiner Überblick über das, was es neben den sogenannten Einfachen Tulpen jetzt im Frühling beim Floristen zu entdecken gibt:

Gefranste Tulpen

Gefranste Tulpen

Wie der Name Gefranste Tulpen schon vermuten lässt, haben die Ränder der Blütenblätter eine feine fransige Struktur. Häufig wirkt es, als seien sie mit Raureif-Kristallen oder feinem Zucker gesäumt. Im Handel sind sie oft auch unter dem Namen Crispa-Tulpen zu finden.

Lilienblütige Tulpen

Die Lilienblütigen Tulpen gelten bei vielen Blumenfreunden als die eleganteste Tulpengruppe überhaupt. Ihre grazilen Blüten schweben scheinbar auf ihren hohen Stielen. Die Blütenblätter laufen spitz zu und biegen sich elegant nach außen. Sobald sie sich öffnen, entsteht ein sternförmiges Bild.

Viridiflora-Tulpen

Viridiflora-Tulpen

Wörtlich übersetzt bedeutet der Name Viridiflora „mit grünen Blüten”. Jedes einzelne Blütenblatt dieser Tulpenklasse trägt zarte grüne Flammen oder Steifen auf einfarbigem Grund. Es gibt die Viridiflora-Tulpe mittlerweile in unterschiedlichen Farbtönen: angefangen bei Cremeweiß über Rosa, Gelb und Orange, bis hin zu Rot und dunkel Violett.

Rembrandt-Tulpen

Sie sind geflammt, gefleckt, gestreift oder zeigen fedrige Farbverläufe – die Blütenblätter der Rembrandt-Tulpen beeindrucken mit ihren unregelmäßigen Färbungen. Früher wurden die interessanten Musterungen durch Viren hervorgerufen, die verhinderten, dass sich der Pflanzenfarbstoff gleichmäßig verteilte. Die heute im Handel erhältlichen Sorten sind durch professionelle Züchtungen entstanden und gesund.

Papageien-Tulpe

Papageien-Tulpen

In der Vase sind Papageien-Tulpen ein wahres Feuerwerk und ziehen alle Blicke auf sich. Sie haben gewellte, geschlitzte oder gefranste Blütenblätter, die oft auch mehrfarbig sind und ein wenig an das bunte Gefieder von exotischen Vögeln erinnern. Aus diesem Grund erhielt diese Tulpengruppe ihren Namen.

Paeonienblütige Tulpen

Auf den kräftigen Stielen der Paeonienblütigen Tulpen entfalten sich gefüllte Blüten, die an Pfingstrosen erinnern. Besonders in sanften Pastelltönen sind diese Tulpen beliebt. Es gibt sie aber auch in kräftigeren Farben oder zweifarbig. Viele Sorten verströmen einen dezenten Duft.

Die Rembrandt-Tulpen

So schön, wie gemalt …

Rembrandt-Tulpe

Am 4. Oktober 1669 verstarb in Amsterdam der Maler Rembrandt van Rijn. Bis heute gilt der Mann, der vor allem unter seinem Vornamen bekannt ist, als einer der größten Künstler aller Zeiten. Seine Werke wie „Die Nachtwache” oder „Die Anatomie-Stunde des Dr. Tulp” faszinieren durch die gekonnte Darstellung von Licht und Schatten auch 350 Jahre nach seinem Tod die Menschen weltweit. Das Jahr 2019 wurde deshalb in den Niederlanden zum Rembrandtjahr ausgerufen. Das Ausnahmegenie soll mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen geehrt und gefeiert werden.

Wie wichtig unseren Nachbarn Rembrandt ist, sieht man daran, dass bereits in den 1960er Jahren eine ganze Tulpenklasse nach ihm benannt wurde. Seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts hat sich die Blume, die ursprünglich aus Zentralasien und der Türkei stammt, zu einem echten Nationalsymbol der Niederländer und einem der bedeutendsten Wirtschaftsgüter entwickelt. Milliarden Zwiebeln und Schnittblumen werden heute in die ganze Welt exportiert. Mit weit über 4.000 unterschiedlichen Sorten gehört die Tulpe zu den variantenreichsten Blumen überhaupt. Um den Überblick über die enorme Fülle zu behalten, hat man sie in 15 sogenannte Klassen eingeteilt. Alle Pflanzen, deren Blütenblätter mehrfarbig gefleckt, marmoriert, gestreift oder geflammt sind, werden unter dem Namen Rembrandt-Tulpe zusammengefasst.

Hommage an einen außergewöhnlichen Künstler

Rembrandt-Tulpe

Gut, nun mag man sagen, Rembrandt hat mit diesen Tulpen genau so viel zu tun, wie Mozart mit den Marzipankugeln, denn auf seinen vielen bedeutenden Gemälden findet man sie kein einziges Mal. Dennoch gibt es einen geschichtlichen Grund, warum ausgerechnet die Sorten mit dem gebrochenen Farbverlauf nach ihm benannt wurden: Rembrandt und sein Werk sind eng mit dem Goldenen Zeitalter verbunden, der fast einhundert Jahre dauernden wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit der Niederlande im 17. Jahrhundert. In dieser Epoche ergriff auch der sogenannte Tulpenwahn das ganze Land. Für bestimmte Blumenzwiebeln wurden horrende Preise verlangt, was sie rasch zu gefragten Spekulationsobjekten machte. Besonders beliebt waren dabei Tulpen mit mehrfarbig Blüten. Es ist überliefert, dass damals für die Zwiebel einer rot-weiß geflammten Sorte tatsächlich 10.000 Gulden gezahlt wurden. Das entsprach in etwa dem Wert eines Amsterdamer Stadthauses. Was die Menschen damals nicht wussten: Die interessanten Musterungen der Blüten wurden durch Viren hervorgerufen, die verhinderten, dass sich der Pflanzenfarbstoff gleichmäßig verteilte.

Die mehrfarbigen Tulpen, die man heute im Handel findet, sind durch professionelle Züchtung entstanden und virenfrei. Das Angebot ist sogar noch vielfältiger und prächtiger als in den Zeiten des Tulpenwahns. Es umfasst Frühlingsblüher in den Farben Rosa, Braun, Rot, Orange, Purpur, Gelb oder Bronze. Häufig zeigen sich innerhalb einer Blüte prachtvolle Kombinationen aus hellen und dunklen Farben. Es sind tatsächlich kleine Kunstwerke und damit tragen sie den Namen Rembrandt-Tulpen zu Recht.