Tulpen-Talk

Freude machen

Die schönsten Frühlingssträuße

Spätestens Ostern ist der richtige Moment, um lieben Menschen eine Freude zu machen! Statt süßer Schokohasen und bemalter Hühnereier beglückt man die Lieben am schönsten mit einem Strauß frühlingsfrischer Tulpen! Solo oder zusammen mit sonnengelben Narzissen, duftenden Hyazinthen, jungen frischgrünen Zweigen oder den hübschen Trieben frühlingsblühender Sträucher, wie Zierkirsche oder Scheinquitte…

Im Kälterausch

Warum gibt es eigentlich keine Tulpen, die auch im Sommer blühen?

Tulpen Weil Tulpen die Kälte des Winters und die wieder steigenden Temperaturen im Frühling für den Austrieb benötigen. Würde der Kältereiz und der Temperaturwechsel ausbleiben, “wüssten” die Blumenzwiebeln nicht, wann der Winter zu Ende geht und die äußeren Bedingungen günstig für ihre Entwicklung sind. Darum gilt es auch, schon im Herbst den Frühling zu pflanzen. Wahre Kraftprotze hat die Natur da hervorgebracht. Die Tulpenzwiebeln trotzen nicht nur Eis und Schnee, sie tragen bereits – wie übrigens auch jede andere Blumenzwiebel – alle Anlagen der kompletten neuen Pflanze in sich. Die Zwiebelschalen und die äußere, oft papierartige Haut schützen den neuen Keimling vor Beschädigungen. Außerdem sind die Zwiebeln in der Lage, alle Nährstoffe, die sie für ihr Wachstum benötigen, zu speichern. Was sie jetzt noch brauchen, ist die wärmende Frühlingssonne sowie Wasser und schon treiben sie es wieder bunt in unseren Gärten. Das Tolle daran ist, dass man den Tulpenzwiebeln diese Bedingungen auch in einem Topf oder Blumenkasten auf Balkon oder Terrasse bieten kann.

Pfingstrosengleich

Was sind paeonienblütige Tulpen?

Tulpe 'Angélique' Sie haben so klingende Namen wie ‘Carnaval de Nice’, ‘Orange Princess’ oder ‘Angelique’ und sie gehören zu den paeonienblütigen Tulpen.

Ihre extravaganten Blüten erscheinen besonders üppig. Die Blütenblätter liegen dicht an dicht, so dass sie tatsächlich an Pfingstrosen (botanisch:  Paeonia) erinnern.

Ihre Blütenköpfe können einen beeindruckenden Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern erreichen. Weshalb auch die Stiele dieser Tulpen etwas dicker sind, schließlich müssen sie das Gewicht der Blütenköpfe tragen können.

Ideale Verbindung

Rot-Weiß

Bei Rot-Weiß werden die meisten wahrscheinlich zuerst an fettige Kartoffelstäbchen denken – oder, je nach Vorliebe, vielleicht noch an den einen oder anderen Fußballverein. – Für mich dagegen ist Rot-Weiß die ideale Tulpenfarbe. Bei Sorten wie beispielsweise ‘Happy Generation’, ‘Marilyn’ oder ‘Lustige Witwe’ kommt zum kühlen, klaren Weiß ein Schuss rotes Feuer dazu. Eine ideale Verbindung.


Eingebürgert

Woher stammen die Tulpen - die Lieblingsblumen der Niederländer – ursprünglich?

Im Topkapi-Palast in Istanbul Der botanische Name Tulipa geht vermutlich auf das türkische Wort ´tübent´, auf Persisch ´dulband´ zurück, eine heute nicht mehr getragene, turbanähnliche Kopfbedeckung, deren spitzzulaufende Käppchen an die Blüte der Pflanze erinnern. Aus Vorderasien kommend, erreichte die Tulpe als wilde Steppenpflanze Asiens entlang der Handelsrouten das Osmanische Reich. Aus der wilden Zwiebelblume wurden ab 1520 in der Türkei zahlreiche neue Tulpensorten gezüchtet.

Die Tulpen-Ära begann unter Sultan Suleiman II., der angeblich seinen Palast, das Serail, mit so vielen Tulpen hat schmücken lassen, dass sein Volk ihn “Palast der Tulpen und der Tränen” nannte. Seine cremefarbenen, glänzenden Satin- und Brokatgewänder waren mit Reihen von Tulpen bestickt. Sogar der Kopfharnisch seines Pferdes war eine in vergoldetes Metall getriebene Tulpe. Seit dem 16. Jahrhundert war die Tulpe ein fester Bestandteil der osmanischen Kultur. Wer den Topkapi-Palast in Istanbul, heute noch eines der berühmtesten Kulturdenkmäler dieser Epoche besucht, stellt fest, dass die Tulpe ein wesentliches ornamentales Gestaltungselement dieser Zeit ist.

Die Eltern jener Tulpen, die heute in den Gärten der westlichen Welt erblühen, gelangten vor etwa 400 Jahren nach Westeuropa. Der französische Diplomat Ogier Ghislain de Busbecq (1522-1592), der als Botschafter des römisch-deutschen Kaisers Ferdinand I. ins Osmanische Reich abgesandt war, brachte die ersten Tulpen als Geschenk von Suleiman dem Prächtigen nach Wien und übergab sie dem Wiener Hofbotaniker Carolus Clusius (1526-1609). Clusius war es auch, der die Tulpe den Niederländern nahebrachte, nachdem er 1593 einem Ruf als Professor für Botanik an die Universität von Leiden gefolgt war. Bald teilten die Niederländer seine Liebe zu der damals noch exotischen Blume und die niederländische Tulpengeschichte nahm ihren Lauf.