Leise Frühlingsblüher

Sammelleidenschaft

Let’s go Snowdropping

Das Interesse an Schneeglöckchen, englisch Snowdrop genannt, hat in Großbritannien Kultstatus. “Let´s go Snowdropping”  ist dort eine Redewendung, die für uns ein wenig befremdlich klingt und so viel bedeutet wie “Lass uns Schneeglöckchen anschauen”. In England, Irland und Schottland finden Schneeglöckchen-Reisen statt, bei denen Besucher die Raritäten auf Shows oder auf großen Flächen in privaten Gärten oder öffentlichen Parks anschauen. Es gibt Sammler- und Tauschbörsen sowie Vorträge von Züchtern. Aber auch in Deutschland wächst die Zahl der Galanthophilen, wie sich die Schneeglöckchenliebhaber eindrucksvoll nennen.

Schneeglöckchen, botanisch Galanthus, werden den Amaryllisgewächsen zugerechnet. Bei uns heimisch ist Galanthus nivalis: drei äußere Blätter, drei innere, gehalten von einem kleinen Knoten. Dieser hängt an einem Faden, der wie bei einer Angel am Pflanzenstiel befestigt ist. Die äußeren Blütenblätter erstrahlen in Weiß wie königliches Porzellan, die inneren bilden ein Krönchen, das grün gesäumt ist. Aber es gibt auch Schneeglöckchen, die innen grün betupft oder gelb behaucht sind, es gibt solche, deren Blütenblätter gedreht stehen oder wie zu einer kleinen Trompete gewunden sind und wieder andere, die gefüllt daherkommen und deren Blüten an einen Petticoat erinnern.

Jeder Gartenbesitzer, der die kleinen Zwiebelblumen schätzt, kann sich eine Sammlung zulegen. Man benötigt dazu eine etwas beschattete Stelle vor Sträuchern im Garten oder unter Bäumen und einen guten, lehmig-humosen Boden. Die Zwiebeln sollten möglich früh, am besten im September, gepflanzt werden. So können sie schon vor dem Winter Wurzeln bilden.

Mach mal in Blau!

Blumenzwiebeln und Knollen, die es in sich haben

Blau, die Farbe des Himmels und der Meere, weckt Assoziationen von Klarheit und Unendlichkeit. Auf das menschliche Gemüt hat Blau einen erfrischenden oder beruhigenden Einfluss, es fördert die Kreativität und Konzentrationsfähigkeit.

Es lohnt sich also durchaus, in der unmittelbaren Umgebung mal kleine blaue Inseln der Ruhe zu schaffen und ganz in Blau zu machen: am besten im Beet, im Balkonkasten oder in Pflanzgefäßen. Zahlreiche Blumenzwiebeln und Knollen, die im Herbst gepflanzt werden müssen, sind ab Ende September im Handel. Fündig wird man im Sortiment von Schneestolz (Chionodoxa), Blausternchen (Scilla siberica), Traubenhyazinthen (Muscari), Crocus, Zwergiris, Präriekerzen (Camassia), Vorfrühlingsanemonen und Hyazinthen. Ihre Blüten zeigen sich im Frühjahr in den verschiedensten Nuancen – von Himmelblau bis hin zu intensivem Violett-Blau.

Die  nächste Fahrt ins Blaue sollte dich also unbedingt ins Gartencenter führen. Es lohnt sich, dort den blaublühenden Zwiebeladel einzupacken und noch im Herbst auf dem blauen Planeten – also direkt vor der Haustür – zu pflanzen.

Schachbrettblumen

Bestechende Muster

Die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris), auch Schachblume oder Kiebitzei genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Liliengewächse. Sie macht ihrem Namen alle Ehre: Ihre purpurfarbenen, manchmal auch weißen Glockenblüten weisen ein außergewöhnliches Muster auf, das an die Felder eines Schachbrettes erinnert.

Diese zierliche Zwiebelblume eignet sich gut zum Verwildern und ist ideal für naturnahe Gärten. In Töpfen vorgetrieben sind Schachbrettblumen ein filigraner Schmuck für die Wohnung oder den Balkon.

Lieblingsfarbe

Blau – wie Himmel und Meer

Blau ist die bei weitem beliebteste Farbe vieler Menschen. Es gibt Spekulationen darüber, ob die Vorliebe für Blau durch die Evolution bedingt ist, denn ein blauer Himmel signalisiert gutes Wetter und sauberes Wasser schimmert bläulich. Das waren für die Menschen früher wichtige Hinweise. Vielleicht gilt Blau ja wegen dieser positiven Bedeutungen als Farbe des Friedens und der Gelassenheit? Ihr wird nachgesagt, dass sie Stress lindert und sie gilt auch als Farbe der Inspiration.


Wer die Farbe Blau liebt, ist derzeit gut dran, denn Blau ist weit verbreitet. Es findet sich auch in der Pflanzenwelt, die jetzt aus der Winterruhe erwacht: Die meisten Traubenhyazinthen, viele Frühlingsanemonen und Krokusse sowie zahlreiche stark duftende Hyazinthen haben blaue Blüten.

Immer der Nase nach

Hyazinthen – der richtige Riecher

Hyazinthen sind ganz besondere Zwiebelblumen, die nicht nur ein Parfüm wie aus Tausendundeiner Nacht verströmen, sondern ihr Blütenstand, der aus zahlreichen, dicht stehenden Einzelblüten besteht, schmeichelt auch dem Auge. Hyazinthen gelangten bereits im 16. Jahrhundert über Konstantinopel aus dem Nahen Osten nach Europa und erfreuten sich alsbald großer Beliebtheit. Um 1800 existierten bereits mehrere hundert Sorten.

Einige Hyazinthen riechen so unverwechselbar, dass schon wenige Exemplare ausreichen, um einen ganzen Raum mit Duft zu erfüllen. Zu den Duftstarken gehören z.B. ´Blue Star´ und ´Delft Blue´. Etwas schwächer sind die rosafarbenen ´Anna Maria´ und ´Splendid Cornelia´; am dezentesten sind ´White Pearl´, ´Blue Pearl´ und ´Pink Pearl´.