Was beeinflusst die Saison der Blumenzwiebeln?

Tulpen und Narzissen vor der Ernte

Es ist immer wieder spannend! Zu Anfang des Sommers werden von den Blumenzwiebelgärtnern die ersten Blumenzwiebeln aus der Erde geholt und bewertet. Wie hat sich das Wetter in diesem Frühjahr ausgewirkt? Sind die Blumenzwiebeln schön groß oder eher noch klein? Sehen sie gesund aus? Wie viele Tochterzwiebeln gibt es? Carlos van der Veek von Fluwel in Nordholland ist Experte auf diesem Gebiet und erlärt, wie Umweltbedingungen die Ernte beeinflussen.

Tulpen sind Steppen- und Gebirgspflanzen

Tulpenfeld

Viele wissen es nicht, doch Tulpen sind überwiegend Steppen- und Gebirgspflanzen. Sie wachsen am besten an einem sonnigen, warmen Standort und bevorzugen einen lockeren, durchlässigen Boden. Doch für eine gute Zwiebelernte darf es im Frühjahr auch nicht zu heiß werden. “Die Tulpe mag es sonnig, aber bei Temperaturen über 25 Grad wird es ihr zu heiß und sie stellt ihr Wachstum ein”, erklärt van der Veek. Natürlich benötigen Tulpen auch Wasser, um gut zu wachsen. Ist es für längere Zeit sehr trocken, müssen die Tulpengärtner stets für einen feuchten Boden sorgen. Die Beregnungsanlagen auf den Feldern sind dann von frühmorgens bis spätabends im Einsatz. “Es gibt auch Blumenzwiebelgärtner, die sich nachts den Wecker stellen, um dann mal eben auf dem Feld die Beregnungsanlage umzusetzen”, so van der Veek. “Doch die Gärtner tun dies gern, denn Trockenheit bedeutet viel Sonne und Sonne bedeutet für die Blumenzwiebeln viel Energie und gutes Wachstum. Trockenes Wetter sorgt auch für weniger Krankheiten und wenige keimende Unkräuter.” Solche idealen Bedingungen sind an den Zwiebeln zu erkennen. “Die Zwiebeln sehen dann schön, dick und gesund aus, mit guter Hautqualität und genügend Tochterzwiebeln, die im Herbst erneut gepflanzt werden”, erklärt der Zwiebelblumenexperte. “Das ist ein Grund zur Freude, denn es braucht eine sehr gute Ernte, um der großen Nachfrage nach Tulpenzwiebeln gerecht zu werden. Nicht nur beim Gartenliebhaber sind sie sehr populär, sondern auch bei Schnittblumengärtnern weltweit – in den Wintermonaten will schließlich jeder Tulpen für die Vase haben.”

Narzissen finden Sonne nicht so lustig

Narzissenzwiebeln

Bei Narzissen sieht es etwas anders aus. “Diese Frühjahrsblüher sind nicht so wild auf Sonne und Wärme. Sie benötigen vor allem Wind und Regen für die Bildung guter Zwiebeln. Ein sonniges, warmes Frühjahr ist daher nicht optimal für ihr Wachstum und der Umfang der Narzissenzwiebeln lässt zu wünschen übrig”, erläutert van der Veek. “Die ersten Mini-Narzissen sterben dann schon früh ab und zeigen ein durchschnittliches Wachstum. Die großen Narzissen überstehen einige Wochen mit viel Sonne, solange sich Wochen mit etwas kühlerem Wetter anschließen, denn für ein gutes Wachstum der Zwiebeln sind niedrigere Temperaturen ideal.” Die Nachfrage nach Narzissenzwiebeln ist in den letzten Jahren angezogen, deswegen wird eine gute Ernte immer wichtiger. Weitere Informationen zu Blumenzwiebeln auf www.fluwel.de.