Tipps für Leseratten

Mit Monet, van Gogh und Cézanne im Garten – Kunstkurator Roland Doschka und sein preisgekröntes Paradies

'Mit Monet, van Gogh und Cézanne im Garten'

„Achtung, dies ist kein Gartenbuch. Es ist aber auch kein Kunstbuch. Es ist kein Ratgeber. Es ist das Buch über einen Menschen, der seit 40 Jahren seinen Garten bestellt und der viel zu sagen hat.” Diese ersten Sätze von Autorin Claudia Gölz im einleitenden Kapitel des soeben im Verlag DVA erschienenen Buches „Mit Monet, van Gogh und Cézanne im Garten” stimmen ein auf das originelle Buchkonzept und eine höchst vergnügliche Lektüre. Es handelt sich eigentlich um ein Hörbuch, das man allerdings selbst lesen muss, schon, um die wunderbaren Gartenfotos von Ferdinand Graf Luckner genießen zu können. Aber eins nach dem anderen:

Das Buch ist das Ergebnis zahlreicher Gartenspaziergänge und Gespräche mit dem Kunstkurator und passionierten Gartengestalter Professor Roland Doschka. In seiner Heimat am Rande der Schwäbischen Alb, in Dettingen bei Rottenburg, hat er seit Anfang der 1970er Jahre einen zauberhaften, wunderbaren, ungeheuerlichen, einmaligen Garten geschaffen. Wer einmal dort war, will immer wieder hin und wird sofort einstimmen in den Chor der Superlative, mit denen dieser Garten in vielen Büchern und Veröffentlichungen beschrieben wurde. Natürlich ist der Garten von Roland Doschka auch preisgekrönt – 2006 erhielt er den Europäischen Gartenkultur-Schöpfungspreis. Vor allem aber ist der Garten das Werk eines durch und durch kultivierten Menschen, der seit Jahrzehnten an seinem gärtnerischen Ausdruck arbeitet und dabei viel Freude und Dankbarkeit empfindet. Diese Freude teilt Doschka seit vielen Jahren mit den Tausenden von Besuchern, für die der Garten nach Absprache geöffnet wird und die er am liebsten selbst durch den Garten führt. Dann erschließen sich die vielfachen Zitate von Künstlern wie Monet, van Gogh, Cézanne, Matisse oder Paul Klee. Die Landschaften des Südens, die wir alle von deren Bildern kennen, sind hier in die Landschaft gelegt und sie erscheinen überhaupt nicht fremd, vielmehr sind sie so dezent und harmonisch in den rund fünf Hektar großen Garten eingewebt, dass man sie mit großem Vergnügen entdeckt. Überhaupt ist der Gang durch den Garten und vor allem der Austausch mit Roland Doschka eine einzige Entdeckungsreise. So erging es Autorin Claudia Gölz gleich mehrfach, wenn sie mit dem Kunstkurator zu verschiedenen Jahreszeiten durch den Garten wanderte: „Auf Spaziergängen in seinem Reich näherten wir uns dem Schaffen und Wirken des Mannes und seinem so persönlichen Paradies. Dabei gab es Erstaunliches zu entdecken – eben Kultur in jedem besseren Sinne.”

„Ich mag Blau sehr. Auch die riesige Drift mit dem Englischen Lavendel in zwanzig verschiedenen Arten liebe ich sehr. Sie glauben ja gar nicht, wie intensiv farbig Lavendel sein kann und darüber wieder Hunderte blauer Allium ´Ambassador`. Im frühen Sommer fantastisch…. In der europäischen Farbsymbolik steht Blau für Ruhe, Frieden und Harmonie. Denken Sie an die Romantik, an den Dichter Eichendorff oder Novalis´ Suche nach der Blauen Blume …” Diese Sätze von Doschka sind typisch für das Buch. Als Leser ist es fast, als schlenderte man neben ihm durch den Garten, die Bilder von Ferdinand Graf Luckner illustrieren die Gespräche, die sich an genau den jeweiligen Gartensituationen entlang entwickeln. Ob der Französische Garten, die impressionistische Wiese, der romantische Rosenpavillon, ob die Öffnung in die Weite der Landschaft oder die Geschlossenheit und Stille des Hortus Conclusus … die Lektüre des Buches lässt den Garten an sich als Kunstwerk erkennen und entrückt aus dem Alltag. Noch einmal Doschka: „Der ganze Garten ist Rückzugsort. Wenn ich von Reisen oder anstrengenden Sitzungen komme, stelle ich mein Gepäck ab, ziehe meine Gartenschuhe an und gehe hinaus. Hier ist ein Stück Ewigkeit! Hier ist das ewige Rauschen der Natur – so würde es Camus sagen – und die Außenwelt ist in der Tat ausgeschlossen. Hier ist Zeit. Egal, an welcher Stelle ich im Garten bin, hier bleibt die Zeit stehen.”

„Mit Monet, van Gogh und Cézanne im Garten – Kunstkurator Roland Doschka und sein preisgekröntes Paradies – ein Gespräch” lautet der volle Titel des Buches, das man immer wieder zur Hand nimmt. Die Leser erhalten einen neuen Zugang zum Garten und zur Kunst, sie nehmen Einblick in das Lebenswerk und die Motive eines außergewöhnlichen Menschen und sie bekommen sicher auch Lust, in ihrem Garten das Ein und Andere zu verändern und schöner zu machen.

Claudia Gölz, Ferdinand Graf Luckner (Fotos)
Mit Monet, van Gogh und Cézanne im Garten
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), 2017
160 Seiten, 24 x 28,9 cm, zahlreiche Abbildungen, gebundene Ausgabe
ISBN 978-3-421-04058-9
Preis: € 29,90

GPP

Garten Reiseführer Deutschland – Die 1.500 schönsten Gärten und Parks

'Garten Reiseführer Deutschland - Die 1.500 schönsten Gärten und Parks'

Vom Botanischen Garten der Universität Leipzig über den Feng-Shui Rosengarten Bergschneider in Paderborn bis zum Garten der Liebermann-Villa am Berliner Wannsee – im neuen „Garten Reiseführer Deutschland” findet man sehenswerte Parks, Schlossgärten und auch die offenen Privatgärten der Bundesrepublik.

Das Buch, das von der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL) herausgegeben wurde, erscheint bereits in achter Auflage – vollständig überarbeitet und aktualisiert. Neben der genauen Beschreibung jeder Anlage gibt die Autorin Christina Freiberg ausführliche Informationen über Gartentyp, Geschichte, Gestaltung und die jeweiligen Besonderheiten. Die Gliederung nach Bundesländern sowie die Landkarten zur Orientierung machen den Gartenreiseführer sehr übersichtlich. Angaben zu Öffnungszeiten, Führungen, Anfahrtswegen, Eintrittspreisen und Kontaktadressen komplettieren den Band. Es ist ein praktisches Nachschlagewerk, in dem man sich viele Ideen und Anregungen für Gartenreisen, Ausflüge und Besichtigungen holen kann.

„Gärten und Parks nehmen als Kulturgut eine ganz besondere Funktion wahr. Im Gegensatz zu aus Stein gebauten Monumenten steht bei einem Besuch von Parks und Gärten ein Erleben mit allen Sinnen im Vordergrund”, schreibt Jens Spanjer, Präsident des DGGL, im Vorwort. „Dabei geht es vor allem um das Erfahren von gestalteter Natur, von jahreszeitlichen Veränderungen und von Lebenszyklen verbunden mit einer oft einmaligen Ästhetik. Damit bildet ein solcher Besuch vermutlich einen wichtigen Gegenpol zu unserer zunehmend urbanen und medialen Welt. Viele unserer Gärten und Parks sind lebende, sich ständig verändernde Kunstwerke.”

Christina Freiberg
Garten Reiseführer Deutschland
Callwey Verlag, 2017
768 Seiten, 17,9 x 24,6 cm, zahlreiche Abbildungen, broschiert
ISBN 978-3766722003
Preis: € 29,95

Quelle: GPP

Ganzjährig Beete gestalten

Zwiebelblumen

Zwiebelblumen

Krokusse, Narzissen, Tulpen – wer im Herbst Zwiebeln in den Garten pflanzt, wird im darauffolgenden Frühling mit einer wahren Blütenpracht belohnt. Doch das Spektrum an Pflanzen, die einmal blühen und den Rest des Jahres ihre Kräfte in Zwiebeln, Knollen und Rhizomen sammeln, ist noch viel größer. In ihrem Buch „Zwiebelblumen” stellt Elisabeth Schmid die große Vielfalt der sogenannten Geophyten vor. Schon früh im Jahr wagen sich Anemonen und Schneeglöckchen aus dem Boden. Schneestolz, Hyazinthen und Kaiserkronen zeigen im Frühling ihre Blüten. Im Sommer folgen Ranunkeln, Zierlauch, Lilien und Dahlien. Die letzte Wärme des Jahres nutzen Herbstzeitlose, spätblühende Krokusse und Alpenveilchen. Im Winter bringen Amaryllis mit ihren großen Blüten Farbe ins Wohnzimmer.

Welche Pflanzen in den eigenen Garten passen, ist nicht nur eine Frage der Gestaltung. Geophyten unterscheiden sich nicht nur durch ihre unterschiedliche Blütezeit. Einige blühen lediglich eine Saison, andere verwildern und breiten sich mit den Jahren immer mehr aus. Manche Zwiebelblumen wachsen gern an feuchten Standorten, wie zum Beispiel die Schachbrettblume. Andere bevorzugen Schatten oder Vollsonne. Die Autorin geht ausführlich auf diese Besonderheiten ein und beschreibt die Eigenschaften vieler Arten und Sorten, die sich für unterschiedliche Gartensituationen oder auch Pflanzkübel eignen. Mit zahlreichen Pflanzplänen zeigt Schmid ihren Lesern, wie man Farbkonzepte im eigenen Beet umsetzen kann. Dazu erfährt man Wissenswertes zum Pflanzen und Düngen, zum Vortreiben und Überwintern von Zwiebelblumen.

Weitere Informationen: www.kosmos.de

Leuchtende Frühlingsboten

Narzissen

Narzissen

In England und anderen angelsächsischen Ländern ist nicht die Tulpe, sondern die Narzisse der beliebteste Frühlingsblüher. Hierzulande ahnen hingegen viele gar nichts von der beeindruckenden Vielseitigkeit dieser Zwiebelblume. In seinem Buch „Narzissen – Leuchtende Frühlingsboten” stellt Hermann Gröne, Baumschulist und Techniker im Garten- und Landschaftsbau und bekannter Staudenspezialist, die schönsten Sorten in bebilderten Kurzportraits vor. Neben dem typischen Gelb zeigen Narzissen sich auch in Weiß, Orange oder Apricot – einige Sorten sind sogar zweifarbig. Die eine Blüte ist gefüllt, die andere geschlitzt, manche sind klein und filigran, andere groß und prächtig.

Wie Gärtner ihre Schönheit zur vollen Geltung bringen, verdeutlichen die vielen eindrucksvollen Bilder der Fotografen Josef Bieker und Ulrike Romeis. Neben Parks und Privatgärten führen sie den Leser in die Gärten von Schloss Ippenburg, wo mit dem ersten Narzissenfestival Deutschlands vor zehn Jahren die Begeisterung für die gelbe Blütenpracht erst geweckt wurde. Für ihre lange Blumenzwiebeltradition sind hingegen die Niederlande bekannt, weshalb auch Impressionen aus dem Blumenpark Keukenhof und den Gärten von Appeltern nicht fehlen dürfen. Das Buch vereint alles Wissenswerte über die gelben Frühlingsboten – von der Geschichte der Narzisse bis zu praktischen Pflanz- und Pflegetipps. Die neugewonnenen Inspirationen können Gartenfreunde derzeit direkt in die Tat umsetzen – schließlich erscheint das Buch pünktlich zur Pflanzzeit für Narzissenzwiebeln. „Wen das gelbe Fieber, the ‚Yellow Fever‘, wie es im englischen Sprachraum heißt, schon länger gepackt hat”, dem will Gröne mit seinem Buch neue Einblicke eröffnen. Alle anderen Leser lädt der Autor ein, die „Welt der Narzissen” für sich zu entdecken.

Weitere Informationen: www.randomhouse.de/dva

Neu aufgelegt: “Das Dahlienbuch”

Das Dahlienbuch

„Das Dahlienbuch“ ist eine limitierte Neuauflage von Karl Foersters Standardwerk von 1927 verknüpft mit aktuellen Forschungsergebnissen. Das Werk umfasst nun mehr als 200 Jahre Dahlienkultur und enthält auf 180 Seiten unzählige teilweise bisher noch nicht veröffentlichte Illustrationen und Fotos sowie ausführliche Informationen über Geschichte, Anwendung und Kultur der Dahlien.

Ein Kapitel beschäftigt sich zum Beispiel mit der Dahlienzucht in der DDR – einem bislang kaum erforschten Thema! Es folgen detaillierte Anwendungsbeispiele für kleine und große Gärten sowie Parkanlagen. Am Ende des Buches findet man eine Auswahl empfehlenswerter, heute noch erhältlicher Dahliensorten.

„Das Dahlienbuch“ ist nach dem Vorbild der alten Buchkunst in naturbelassenes Kalbsleder eingefasst und mit einer Goldprägung versehen. Die Auflage wurde auf 1000 nummerierte Exemplare limitiert und steht deshalb nur begrenzt zur Verfügung.

Das Dahlienbuch
Hrsg. von Karl Foerster und Camillo Schneider
Überarbeitet von Ralf Möller und Josef Tomann

Zu bestellen als Book on Demand über www.dahlienbuch.de